Verein der Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim e.V.
 Verein der Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim e.V.

Bergbaumuseum oder rheinisch: „Klüttenmuseum“

Besichtigungstermin-Vereinbarung unter 0163/7560000

  Mit freundlicher Unterstützung von

 

  24.05.2023

 

   Text: und  Fotos: J. Hübner

 

 

  Unser Bergbaumuseum oder rheinisch:

 „Klüttenmuseum“

 

  Wie auf dem Bild zu sehen, haben wir vom Heimatverein

  das Museum nicht von Anfang an aufgebaut, sondern das

  Werk vom Bergmann Karl Josef Buchen übernommen,

  um es zu bewahren und für die Öffentlichkeit weiter

  zugänglich zu machen.

  3 Engel standen am Anfang einer Leidenschaft, die den Bergmann Karl Josef Buchen für den Rest seines

  Lebens nicht mehr loslassen sollte. Auf dem Weihnachtsbasar des Bergheimer Gutenberggymnasiums,

  das seine Tochter besuchte, entdeckte Familie Buchen ein

  Sonderbrikett mit der Abbildung eben jener 3 Engel und dem

  Weihnachtswunsch „Frohes Fest 1974“, eingeprägt in das

  Braunkohlenprodukt und liebevoll bemalt. Vielleicht erinnerte

  ihn das Motiv ja daran, dass seine Familie damals neben

  den Eltern aus 3 Töchtern bestand, jedenfalls war damit eine

  Idee geboren: solch schöne Motive zu sammeln, dazu noch

  aus seinem beruflichen Umfeld, sollte fortan sein

  freizeitfressendes Hobby werden. Karl Josef Buchen,

  1934 im Sauerland geboren, war seit seinem 14. Lebensjahr

  im Bergbau tätig, zunächst unter Tage,

  nach einigen Zwischenstationen dann ab 1966 bei Rheinbraun im rheinischen Revier im Tagebau.

  Bergmann durch und durch, hat er seit 1977 nach den Worten seiner Ehefrau „alles gesammelt, was

  Schlägel und Eisen hat“. Anfangs zierte seine Sammlung das heimische Wohnzimmer im

  Niederaußemer Krokusweg, bis die Menge seiner Exponate ihn in den Keller des Familienheimes zwang.

  Dass dort bis zum Ende seines Lebens 2017 alle Wände in der gesamten Kelleretage u.a. mit mehr

  als 6000 Briketts „bepflastert“ waren, hat mit der deutschen Wiedervereinigung zu tun.

  Über einen Bekannten hatte Buchen Kontakte ins Mitteldeutsche und ins Lausitzer Revier geknüpft,

  wo die Braunkohle ja noch intensiver vertreten war wie im heimischen Rheinland.

  Schnell fand er über Beruf und Hobby Gleichgesinnte,

  die zum fachsimpelnden Austausch mit dem Rheinländer

  bereit waren.

  Als Rentner nahm er sich die Zeit, sieben- bis achtmal

  pro Jahr in die Neuen Länder zu fahren, um jedes Mal

  mit reichlich Sammlerstücken zurückzukommen.

  Dabei ergänzte sich seine Sammelleidenschaft dann

  auch um Utensilien aus dem Erzgebirge mit seiner

  langen und volkstümlich ausgeprägten Bergbautradition.

  Kein Wunder, dass die Familie nach seinem friedlichen

  Tod Mühe hatte, die voll in Anspruch genommenen

  Kellerräume wieder für „normale“ Nutzungen zu

  übernehmen. Mehrere Versuche, u.a. im Schloss Paffendorf, bis hin ins Saarland und die Lausitz,

  die Sammlung unterzubringen, führten zu keinen greifbaren Zusagen.

  Uns als Niederaußem-/Auenheimer Heimatverein war ein Verbleib der Niederaußemer Sammlung im

  heimischen Revier wichtig. Daher freuten wir uns, als uns mit der Stadt Bergheim die Übereinkunft zur

  Überlassung eines Raumes in der ehemaligen Paulus-Hauptschule (Im Euel 2, 50129 Bergheim) zur

  Einrichtung eines kleinen „Klüttenmuseums“ gelang.

 

  Daraufhin wurden ab Dezember 2019 alle Exponate in ehrenamtlicher Fleißarbeit, unterstützt durch einige

  Logistikeinsätze der RWE-Fabrik Fortuna-Nord, eingepackt und in die Schule gebracht. Mit Förderung

  des NRW-Heimat-, Kommunal- und Bauministeriums konnten preiswerte Regale gekauft und

  raumfüllend aufgebaut werden. Auch KSK, VB Erft und RWE beteiligten sich mit Sponsorbeiträgen.

  Leider litt die Aufbauarbeit unter den Coronaumständen, die es verboten, intensive Gemeinschaftsarbeit

  in engem Beisammensein auszuführen, sodass erst ab dem Frühjahr 2023 eine präsentable Darstellung

  der umfangreichen Sammlung möglich ist.

 

  Schwerpunkt der Sammlung sind

  • ca. 6000 Briketts, aus dem rheinischen wie auch den mittel- und ostdeutschen Revieren; vielfach Schmuckbriketts, aber auch mit Fabrik- oder Handelsnamen geprägte Stücke
  • Grubenlampen
  • Ehrenhäckel
  • Bergmanns-Ausrüstungsteile
  • Barbara- und Bergmannsfiguren
  • Abzeichen und Auszeichnungen
  • Karnevalsorden von Rheinbraun und RWE
  • Tirillregler (historische Instrumente im Bereich Stromerzeugung)
  • Bilder aus dem Bergbau

 

Besichtigungstermin-Vereinbarung unter 0163/7560000

 

 

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© R. Hellebrandt