Verein der Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim e.V.
 Verein der Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim e.V.

 

Die Geschichte von Frauweiler

 

copright Lothar Kirchem


 Die Siedlung Frauweiler entstand seitlich der von Roermond nach Köln

 führenden Römerstrasse. Frauweiler wird zum erstenmal in einer Urkunde

 von 1117 erwähnt.

 

 Um 1117 schenkte Hedwig, die Witwe des Grafen Hermann von Liedberg ihren

 gesamten Besitz, der sich bei Bedburg und Auenheim befand, der Kirche und

 trat mit ihrer Tochter Gertrud in das Prämonstratensinnenkloster Dünnwald ein.

 In der Schenkungsurkunde ist der Ort als „Wylre“ genannt.

 

 Frauweiler gehörte zum Kirchspiel Auenheim, welches im kurkölnischen

 Gebiet lag und vom 13. Jahrhundert bis 1794 zum Dingstuhl

 (= Verwaltungsbezirk) in der Herrschaft Bedburg gehörte.

 

 Die Grundherren waren schon im 12. Und 13. Jahrhundert das Kloster

 Dünnwald und der Fronhof des Deutschen Ordens in Rath.

 

 

 1404 standen in Frauweiler 7 Häusern und eine kleine Kapelle, die dem

 Heiligen Antonius geweiht war.Die Kapelle unterstand der Pfarre Auenheim.

 Der Pfarrer von Auenheim las in dieser Kapelle wöchentlich 3 Messen, für

 die der Hof Gürath 10 Malter Weizen liefern musste.

 

 Gumprecht II. von Neuenahr schenkte 1452 drei Franziskanerinnen die Kapelle

 mit einer anliegenden Wohnung. Er überließ den Schwestern zahlreiche

 Ländereien und stattete den Konvent mit verschiedenen Vorrechten aus.

 Die Schwestern machten aus der kleinen Bauern-Kapelle ein Kloster unter

 dem Patrozinium der Heiligen Luzia mit einer neuen Kapelle.

 

 

 Der spätere Ortsname geht auf die Gründung des Klosters Frauweiler zurück.

 
 Durch reiche Stiftungen und Schenkungen wuchs die kleine Ansiedlung rasch

 an und zählte im Jahr 1476 30 Angehörige. Im gleichen Jahr traten die

 Schwestern zur Augustinnerregel über.

 1488 wurde eine neue einschiffige spätgotische Klosterkirche von 25,10 Meter

 Länge geweiht.

 Das Kloster Frauweiler gewann sehr schnell an Reichtum und Ansehen.

 Zwischen dem Konvent und dem Pfarrer von Auenheim gab es oft Streit

 wegen den Gottesdiensten. Der Streit wurde 1591 beigelegt. Graf Werner zu

 Salm, Herr zu Bedbur ordnete 1591 mit Zustimmung des Kölner Erzbischofs

 Ernst von Bayern an, dass am Pfingstdienstag aus den Pfarren Bedbur,

 Auenheim und Hüchelhoven eine Bitt-Prozession nach Frauweiler zu ziehen

 habe, „zur Ausrottung des Irrglaubens und zur Abwendung jeglichen Übels“.

 

 

Grundriss 1893

 

 Über die Jahre wuchs das Kloster. Ein Mädchenpensionat wurde eingerichtet

 und Landwirtschaft betrieben. Durch Kriege im 17 Jh. zerfiel das Kloster.

 Die Franziskanerinnen übergaben das Kloster an die Benediktinermönche.

 

 Unter Napoleon wurde das Kloster aufgelöst, Invaliden und Familien aus dem

 Elsass zogen nun ein. Aus dem Kloster wurde später eine normale Pfarrkirche,

 St. Luzia bis die Rheinbraun das Gotteshaus aufkaufte und es abbrach.

 Über die Jahrhunderte hinweg war Frauweiler von der Landwirtschaft geprägt.

 Durch den Bergbau änderte sich dies aber. Etwa zur Mitte der 1950er Jahre war

 Frauweiler zum Wohnort für Industriearbeiter geworden. Ende der 60. Jahre

 wurde Frauweiler umgesiedelt.

 Im Okt. 1970 grub sich der erste Bagger im Lößsonderbetrieb in Frauweiler ein.

 Die Ortschaft Frauweiler machte Platz für den einst größten Braunkohletagebau

 der Welt.


 (Quelle: Wikipedia, Chronik der Stadt Bergheim , “De Stat van Bergheim“ und

 "Frauweiler, Garsdorf, Wiedenfeld - Dörfer im Abbaugebiet der Braunkohle").
 

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© R. Hellebrandt