Verein der Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim e.V.
 Verein der Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim e.V.

18.08.2024

 

         "Ein Zeichen tiefer               rheinischer Frömmigkeit"

    

 

  Der Marienbildstock am Lothringer Ring, im Volksmund „et Hellijehüsje“ genannt, kann als

  das Flaggschiff der vom Heimatverein betreuten religiösen Wegemarken bezeichnet werden,

  das vom Heimatverein vollumfänglich geplant, gebaut und betreut worden ist.

 

 

  Hans Erken, ehemaliger Feuerwehrchef von Niederaußem und vielseitig befähigter Handwerker,

  hatte eine praktische Idee. Zwischen dem Grundstück, auf dem er beim Hausbau seines Sohnes

  Manfred half, und dem Nachbargrundstück verhinderte ein Transformatorenhäuschen eine

  ansehnliche Grundstücksgliederung, wodurch ein toter, nicht vernünftig nutzbarer Raum entstand:

  „Do däht mer am besten e Hellijehüsje drop baue…“.

 

 

  Das fiel beim ebenfalls helfenden damaligen Heimatvereinsvorsitzenden Norbert Esser auf

  interessierte offene Ohren und die Idee begann, konkrete Gestalt anzunehmen. Die architektonisch

  banspruchsvolle Planung übernahm Johann Uerlich aus der Nachbarschaft, den Gestattungsvertrag

  zwischen Heimatverein und Stadt Bergheim über die unentgeltliche Überlassung des 91 qm kleinen

  Grundstücks vermittelte Stadtrat Rolf Kremer und die Bauarbeiten mit den ineinandergreifenden

  Rundbögen erledigte die Niederaußemer Bauunternehmung Hubert Orth. Den Grundstein spendete

  die Firma Hans Sondermann und die Schmiedearbeiten erledigte Walter Beutling.

  Als Madonna fand sich eine gebrauchte Gipsfigur, die von Malermeister Matthias Rossbach neuen

  Glanz erhielt.

 

 

  Am 20. Juli 1986 fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Grundsteinlegung statt,

  bei der eine metallene Zeitkapsel im Sockel des Bildstocks eingemauert wurde. Alle um-

  liegenden Nachbarn hatten auf der darinliegenden Urkunde unterschrieben. Die feierliche

  Einweihung nahm am 12. Oktober 1986 Pfarrer Wilhelm Schallenberg, wieder unter großer

  Anteilnahme der Bevölkerung, vor. Norbert Esser sprach bei seiner Festansprache von einem

  „Zeichen tiefer rheinischer Frömmigkeit“.

 

 

  Seit langen Jahren wird traditionell am letzten Sonntag im Mai hier am Marienbildstock unter

  freiem Himmel eine Maiandacht gehalten. An Fronleichnam diente der Bildstock lange Jahre als

  Stationsaltar der Fronleichnamsprozession, die alle drei Jahre hier vorbei ihren Weg nahm.

  Ein blütenreicher Schmuck des Hellijehüsjens und der Straßenpartie davor beschäftigte die

  Nachbarn an diesem Tag schon seit den frühen Morgenstunden.

 

 

  Im Jahr 2024 entschieden sich die Nachbarsfamilien Bartsch und Erken, die die Betreuung und

  Pflege von Bildstock und Umfeld seit langen Jahren übernommen hatten, zur Anschaffung einer

  neuen Madonnenfigur. Die bisherige war schon 1986 nicht neu und hatte im Lauf von 38 Jahren

  unter Witterungseinflüssen gelitten. Sie stifteten eine wertvolle neue Figur, die anlässlich der

  Maiandacht am 26. Mai 2024 eingesegnet wurde. Herzlichen Dank dafür und Vergelt’s Gott!

 

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© R. Hellebrandt